Brandverdacht im Stadtgraben bzw. Arbeitergasse

von Andreas HerndlerZuletzt am Dienstag, 19. Dezember 2017 geändert.
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Am 8. Dezember 2017 wurden kurz vor mittags die Feuerwachen Hauptwache und Egelsee der Freiwilligen Feuerwehr Krems zu einem Wohnungsbrand in den Stadtgraben in Krems gerufen (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).

Das Einsatzstichwort Wohnungsbrand in Verbindung mit der Einsatzadresse Stadtgraben ließen Erinnerungen an den Großbrand in Krems-Weinzierl Ende August, bei dem aufgrund der engen Bauweise und des historischen Bestandes mehrere Objekte zerstört wurden, bzw. an den Wohnungsbrand in der naheliegenden Arbeitergasse am 25. Dezember des Vorjahres, bei dem 10 Personen gerettet werden konnten, wach werden: enge Verbauung historischen Bestandes, dicht an dicht gebaut!

In den Köpfen der anrückenden Einsatzkräfte spulten sich automatisch die seit dem Großbrand in Krems-Weinzierl initiierten und in Erarbeitung befindlichen Sonderalarmpläne für den Altstadtkern ab:

Ein Blick auf eine Luftaufnahme und es war klar: hier war oberste Eile geboten, stellte das Objekt doch den westlichen Rand der Altstadt von Krems dar und war mit ähnlichen Gegebenheiten wie in Weinzierl zu rechnen.

Nach Eintreffen an der Einsatzadresse konnte jedoch kein Brand und auch keine Rauchentwicklung festgestellt werden. Auch eine Kontrolle der Nachbarobjekte sowie eine Erkundung mittels der Drehleiter von oben ließen keinen Brand erkennen.

Noch während der Erkundung fand sich eine Zivilperson an der Einsatzadresse ein und informierte die Polizei und Feuerwehr, dass sich der tatsächliche Einsatzort einige Häuser weiter auf der anderen Straßenseite, in der Arbeitergasse, befindet.

Aufgrund der Angst bei einem fehlerhaften Notruf mit etwaigen Kosten seitens der Feuerwehr konfrontiert zu werden, wurde die Feuerwehr nicht direkt verständigt, sondern wählten die Anzeiger des Brandes den Weg über ein Familienmitglied und in weiterer Folge die Polizei: Anzeiger -> Familienmitglied -> Polizei -> Feuerwehr. Im Zuge des "Stille Post"-Spiels sind wertvolle Informationen für den Einsatz und dessen Erfolg verloren gegangen, und es wurde aus der tatsächlichen Einsatzadresse Arbeitergasse 10 die vermeintliche Einsatzadresse Stadtgraben 10.

Die Freiwillige Feuerwehr Krems möchte auf diesem Wege festhalten, dass bei  Betätigen des Notrufes aufgrund einer (vermeintlichen) Bedrohung von Leib und Leben bzw. einem Brand oder einem Verkehrsunfall niemals Kosten entstehen können. Die Feuerwehr handelt gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag. Daher, im Falle eines Brandes, Verkehrsunfalles, Personen in Notlage, ...: 122 - ohne Vorwahl

(c) Manfred Wimmer: Brand in der Arbeitergasse am 25. Dezember des Vorjahres(c) Manfred Wimmer: Brand in der Arbeitergasse am 25. Dezember des Vorjahres(c) Manfred Wimmer: enge Gassen prägen das Bild der Altstadt

Unmittelbar nach der Korrektur der Einsatzadresse rückten die drei Tank- bzw. Hilfeleistungsfahrzeuge, die Drehleiter und mehrere Kommandofahrzeuge zur neuen Adresse vor und erkundeten besagtes Objekt sowie zur Sicherheit auch ein Nebenobjekt: glücklicherweise konnte auch hier kein Brand festgestellt werden. Auch hier konnten die Einsatzfahrzeuge aufgrund der engen Verbauung nicht unmittelbar zum Objekt vorfahren und konnte die Drehleiter nicht zum Einsatz gebracht werden.

Nach ca. einer Stunde konnten die Einsatzkräfte wieder einrücken, es war glücklicherweise kein Brand zu verzeichnen.


Eingesetzte Kräfte:

35 Einsatzkräfte der Feuerwehr

1 Drehleiter
1 Kommandofahrzeug
1 Mannschaftstransportfahrzeug
3 Tanklöschfahrzeuge

FW Egelsee
FW Hauptwache

Polizei