Samstag, 8. Oktober 2011

Praxisseminar: "Branddienst"

von Markus Fasching & Christoph Gruber

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Zuletzt am Dienstag, 11. Oktober 2011 geändert.

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Atemschutz benötigt Praxis! - Aus diesem Grund veranstaltete das Ausbildungsteam am 8.Oktober 2011 ein Praxisseminar für Atemschutzgeräteträger. Ziel ist es, den Mitgliedern der Feuerwehr Krems entsprechende Routine im Atenschutzeinsatz aneignen zu lassen.

Nach einer zweistündigen Theorieeinheit, welche Themen rund um den Brandeinsatz, wie Bekleidung, Brandphänomene, Kameradenrettung, Suchen und Retten, Anleiterbereitschaft, psychologische Aspekte aber auch den richtigen Umgang mit der Wärmebildkamera behandelte, folgte eine Vorführung der gefährlichsten Brandphänomene am Modell.


Anhand zweier Holzboxen wurde den Teilnehmern der Feuerwehr Krems veranschaulicht, wie sich einerseits eine Rauchdurchzündung entwickelt aber auch die Kraft einer Rauchdurchzündung präsentiert. Wichtig an diesem Realbrandversuch war auch die Möglichkeit echten Rauch beobachten zu könnnen. Das "Lesen" von Rauch ist ein wichtiger Faktor für Führungskräfte um Lagen entsprechend beurteilen zu können. Eine Fähigkeit welche nur wenige in Österreich beherschen.


Nach der Mittagspause startete am Nachmittag der Stationsbetrieb. Je zwei Atemschutztrupps zu je drei Mann absolvierten die Praxisstationen.

Um die Basis des Innenangriffs, dem richtigen Vorgehen und dem korrekten Handling des Hohlstrahlrohres kümmerten sich Jörg Hintenberger und Jonathan Spanninger. Seitenkriechgang, Temperaturcheck, Rauchgaskühlung aber auch wassersparendes Löschen wurde hier den besonders engagierten Mitgliedern der Feuerwehr Krems vermittelt.


Lars Hintenberger und Sebastian Spanninger trainierten eine Lage, welcher sich die Einsatzkräfte hoffentlich nie stellen müssen: es galt einen verunfallten Atemschutzgeräteträger unter "Null-Sicht" in einer Lagerhalle aufzufinden und daraus zu retten. Neben dem Blindflug, waren das Gewicht des zu rettenden Kameraden, aber auch das "Piepsen" des Notsignalgebers massive Belastungen für die eingesetzten Trupps.


Sicherlich eine besondere Beanspruchung für die sechs Trupps war die Übungsstrecke. In der Schlauchwaschanlage der Feuerwehr Krems wurde ein sehr anspruchsvoller Parcours aufgebaut, welchen die Trupps mit gefüllter Löschleitung passieren mussten um eine vermisste Person zu suchen. Beschallung und dichtester Kunstnebel sorgte für einen entsprechend hohen Stress-Level bei den Atemschutzgeräteträgern.

Jedem Trupp wurde klar, dass Atemschutzeinsätze mit hohen Belastungen verbunden sind, und es äußerst wichtig ist immer einen kühlen Kopf zu bewahren.



Um 17:00 Uhr hatten alle 17 Teilnehmer ihre Stationen absolviert und zügig konnte der gemeinsame Abbau durchgeführt werden.

Nach einer Nachbesprechung war der Übungstag um 18:00 Uhr beendet. Besonders hervorzuheben ist die Motivation der Feuerwache Hollenburg. Neun Mitglieder nahmen aus dieser Feuerwache am Branddienstseminar teil.