Samstag, 12. März 2011

Praxisseminar: Menschenrettung aus KFZ

von Christoph Gruber & Markus Fasching

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Zuletzt am Mittwoch, 16. März 2011 geändert.

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Technische Neuerungen, moderne Sicherheitsstandards bei KFZ und der Lauf der Zeit erlauben es den Einsatzkräften der Feuerwehr nicht sich auf bereits gelernten auszurasten.

Deshalb hatten am 12. März 2011 zwölf Mitglieder der Feuerwehr Krems die Möglichkeit im Rahmes eines Praxisseminars Taktiken und Techniken an verschiedenen Unfallszenarien zu erlernen bzw. perfektionieren.

Um 8:00 Uhr morgens erfolgte durch Franz Harrauer eine Einschulung auf Rettungsgeräte wie Halswirbelsäulenschiene und Spineboard. Diese Gerätschaften ermöglichen eine besonders schonende Rettung von Verunfallten aus den Kraftfahrzeugen.


Ein anschließender Theorievortrag erörtete die Aufgaben der technischen Gruppe, richtige Raumaufteilung bei Verkehrsunfällen, Arbeitsabläufe zur Befreiung Eingeklemmter sowie Problematiken bei modernen Kraftfahrzeugen.


Kurz nach 10:00 Uhr startete der praktische Teil: anhand zweier PKW konnten die Teilnehmer sich für die folgenden Stationen vorbereiten. Ebenso wurde explizit der Aufbau einer Geräteablage gezeigt, welche als Arbeitserleichterung während der Befreiung dienen soll.

Richtige Entglasung, Innenraumerkundung sowie das optimale Handling der hydraulischen Rettungsgeräte gehörten zu den Lehrinhalten der ersten Praxisstation im Gelände der Feuerwehr Krems. Rund 2,5 Stunden beschäftigten sich die 12 Teilnehmer mit den zwei unverformten PKW ehe es in die Mittagspause ging.

Die AusbildnerBereitstellungsplane


Der Nachmittag war bereits etwas herausfordernder: bei der zweiten Station galt es von den Seminarteilnehmern eine Menschenrettung aus einem PKW möglichst patientenschonend durchzuführen.

Drei verschiedene Varianten führten zum Erfolg. Der erste Versuch war die Rettung über die Beifahrertüre, anschließend wurde durch Entfernung der B-Säule sowie der hinteren Türe eine große Seitenöffnung hergestellt. Abschließend wurde das Fahrzeugdach teilweise abgetrennt, wodurch eine schonende Rettung nach hinten ermöglicht wurde.


Zum Abschluss des Tages wurden die Teilnehmer mit einer einsatznahen Abschlussübung gefordert. Aus einem Van in instabilder Dachlage waren zwei Personen zu befreien. Eine besondere Herausforderung hierbei war das Material des Fahrzeugs. Eine vollständige GFK Karroserie sorgte für Schwierigkeiten beim Einsatz des hydraulischen Rettungsgerätes. Trotz der Herausforderungen meisterten die Teilnehmer des Seminares diese Lage zu vollster Zufriedenheit. Christoph Aschauer vom Roten Kreuz Krems unterstütze bei dieser Übungslage und brachte viele wertvolle Tipps für eine tolle Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr.

Vorbereitungund schwups


Um 17:00 Uhr konnte das erste Praxisseminar beendet werden.