Mittwoch, 13. Oktober 2010

Großbrand Stiefler Galvanik

von Christoph Gruber, Michael Heigl, Christoph Firlinger und Gerhard Urschler

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Zuletzt am Donnerstag, 2. Dezember 2010 geändert.

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Am 13.10.2010 kam es in den frühen Morgenstunden zu einem Brandausbruch bei der Fa. Stiefler in Krems.
Gegen 05:15 Uhr meldeten mehrere Notrufer den Vollbrand einer Halle, in welcher sich eine Verzinkungsanlage befindet.

Wenige Minuten nach dem Erstalarm, der Disponent alarmierte die Alarmstufe B3, rückten Zug um Zug die ersten Löschfahrzeuge der Feuerwehr aus (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).

Im südwestlichen Teil des Firmenareals stand eine Nebenhalle mit direkt verbundener Verzinkungsanlage in Vollbrand. Seitens der Fa. Stiefler war das Firmenareal geräumt worden, es wurde die Abschaltung der Energieträger veranlasst.

Seitens der ersten Feuerwehrkräfte (BTF Dynea Austria und Feuerwehr Krems) wurde damit begonnen, die angrenzenden Bereiche mit mehreren C-Rohren sowie dem Wenderohr der Drehleiter zu schützen. Da sich schnell herausstellte, dass mit den vorhandenen Einsatzkräften das Auslangen nicht gefunden wird, wurde die Alarmstufe auf B4 erhöht, sowie die Feuerwehren Rohrendorf, Mautern und Langenlois (mit der Teleskopmastbühne) nachalarmiert.

Ebenso griff der firmeninterne Alarmplan und innerhalb kürzester Zeit waren leitende Mitarbeiter, sowie der Geschäftsführer und Inhaber vor Ort. Seitens der Behörde hielt sich Magistratsdirektor Mag. Hallbauer zur Verfügung.

Beim Brandobjekt handelt es sich um mehrere miteinander verbundene Stahlkonstruktionen, welche einen Brandabschnitt bilden. In der Erstphase wurde an zwei Seiten mit der Brandbekämpfung begonnen, ein Viertel der Produktionhalle stand in Vollbrand. Um die Brandausbreitung zu verhindern, wurde mit 5 Atemschutztrupps im Halleninneren der Brandherd abgeriegelt. Zu Beginn setzten die Trupps Wasser als Löschmittel ein, im späteren Verlauf wurde mit dem konzentrierter Einsatz von 3 Schwerschaumrohren und 2 Mittelschaumrohren der Brand kontrolliert und abgelöscht.

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Zur umfassenden Brandbekämpfung wie auch zur Kontrolle der Dachflächen wurden die beiden Hubrettungsgeräte aus Krems und Langenlois eingesetzt. Zusätzlich zur Wasserversorgung aus den betriebseigenen Brunnen und dem Hydrantennetz mussten noch weitere Zubringleitungen vom nahen Kremsfluss aufgebaut werden um den Löschwasserbedarf zu erfüllen. In der Aufbauphase wurde daher Löschwasser mittels Pendelverkehr aufgebracht.

Um 7:20 wurde "Brand Aus" gegeben, nicht mehr benötigte Einsatzkräfte konnten einrücken und etwas verspätet ihren Arbeitsalltag neben der freiwilligen Feuerwehrtätigkeit starten.

Durch den schnellen Eingriff der Feuerwehr konnte die Produktion auf den nicht betroffenen Anlagen bereits wieder aufgenommen werden.

Nicht nur die Feuerwehr war bei diesem Einsatz eingebunden, sondern auch das Rote Kreuz Krems. Die Exekutive sorgte für einen einwandfreien Verkehrsfluss.

Der Schachschaden ist zwar enorm, jedoch gab es keinerlei Personenschaden. Zu keiner Zeit bestand Gefährdung für die Bevölkerung. Die Nachlöscharbeiten bzw. die Brandwache werden von der Betriebsfeuerwehr Dynea und der Hauptwache der Feuerwehr Krems durchgeführt. Das kontaminierte Löschwasser wurde aufgefangen und wird derzeit von einem Entsorgungsunternehmen abgepumpt und der Entsorgung zugeführt. Einige Feuerwehrmänner erlitten leichte Verätzungen im Handbereich.

Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Krems mit allen Wachen:
Angern, Egelsee, Gneixendorf, Hauptwache, Hollenburg, Rehberg, Stein, Thallern
Freiwillige Feuerwehren Langenlois, Mautern, Rohrendorf
Betriebsfeuerwehren Dynea, Voest Alpine

24 Atemschutztrupps
165 Feuerwehrmitglieder
31 Feuerwehrfahrzeuge
Rotes Kreuz
Polizei
Magistrat

Presseberichte:
waldviertelnews.at
NÖN
ORF Niederösterreich
OE24.at
derStandard.at
Krone
Die Presse
Eilmeldung FF Krems

Großbrand – Nachtrag – Brandursachenermittlung

Presseaussendung der Sicherheitsdirektion Niederösterreich

Wie bereits mit der Presseaussendung vom 13.10.2010, 16.33 Uhr, bekannt gegeben wurde, ereignete sich am 13.10.2010, gegen 05.15 Uhr, in einer Produktionshalle einer Firma in 3500 Krems an der Donau, aus vorerst unbekannter Ursache, ein Brand.

Folglich waren zahlreiche Freiwillige Feuerwehren aus Krems und Umgebung mit der Brandbekämpfung beschäftigt. "Brand aus" konnte gegen 07.20 Uhr gegeben werden.

Von Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Brand, sowie einem Bezirksbrandermittler, unter Beiziehung von Brandsachverständigen des Bundesministeriums für Inneres, Bundeskriminalamt, wurde die Brandursachenermittlung durchgeführt.

Im Zuge der Ermittlungen konnte festgestellt werden, dass der Brand sehr wahrscheinlich durch einen elektrischen Defekt ausgelöst wurde.